Projekt Hausumbau Familie Franz
Projektbeschreibung des Hausumbaus der Familie Franz in Welzheim
Drei Jahrzehnte Stadtsanierung in Welzheim. Das bedeutet, dass in 3 Sanierungsabschnitten 74 Gebäude saniert, modernisiert oder z.T. abgerissen wurden oder werden sollen. Im letzten Abschnitt befand sich auch das Haus der Familie Franz in der Pfarrstraße, das ebenfalls saniert werden sollte. In einem ersten Schritt machte man sich an die Planung. In einer ausgiebigen Planungsphase wurden die drei wesentlichen Eckpunkte, die der Familie Franz bei der Sanierung am Herzen lagen, nämlich energetische Sanierung, Erweiterung des Bestandes und viel Licht, vom Architekten Brinkmann planerisch perfekt umgesetzt.
Nun konnte endlich mit dem Abbruch begonnen werden. Ursprünglich vorgesehen war die Anhebung des Daches um ein Stockwerk. Doch schon bald stellte sich heraus, dass das Gebälk im Obergeschoß defekt war. Nach Freilegung der Decke wurde darüber hinaus noch festgestellt, dass die Fachwerkwände im Obergeschoss stark angegriffen waren. Mit derartigen »Überraschungen« ging es weiter, als man sich mit dem Erdgeschoss befasste. Dort fielen dem Abbruch zusätzlich noch zwei Wände zum Opfer. Nun endlich konnte – nach Rücksprache mit der Stadt Welzheim – mit dem Neuaufbau endlich begonnen werden. Allerdings musste die ursprünglich geplante »Aufstockung« des Hauses verworfen werden. Stattdessen wurde das Gebäude als komplettes Holzhaus neu aufgebaut.
Besonderes Merkmal beim Neuaufbau, bedingt durch die neuen Holzständerwände, war die Berücksichtigung von ökologischen Baumaterialien. So sollten Materialien wie Zellulosedämmung, Holzweichfaserplatten, Schilfrohrmatten, Lehmputze und weitere bei der Sanierung verwendet werden. Zum Zeitpunkt des Umbaus waren auch die geplanten beheizbaren Wände weitestgehend unbekannt. Um diese zu realisieren, wurden dicke Schilfrohrmatten auf die Außenwände angebracht. Darauf wurden Kupferrohre schlangenförmig verlegt. Anschließend wurde dicker Lehmputz aufgespritzt und glatt gezogen. In jedem Raum wurde eine Wand so gestaltet, dass die Wärme separat durch einen Thermostat reguliert werden kann.
Nach einigen Erfahrung mit dieser Art des Heizens kann man ohne Übertreibung feststellen: Eine angenehmere und bessere Form der Raum-Beheizung, als durch die so erzeugte Strahlungswärme, gibt es nicht. Diese Heizform bringt gegenüber der herkömmlichen Konvektionsheizung (durch Heizkörper) nicht nur ein Mehr an Behaglichkeit, sondern erfordert auch niedrigere Zimmertemperaturen bei gleichem subjektivem »Wärmegefühl«. Dadurch ist es möglich, 20% der Heizenergie einzusparen.
Ein Mehr an Behaglichkeit bei 20% weniger Heizkosten.